Gelungener Vortragsabend

Interaktiver Vortrag "Facetten Digitaler Gewalt" sehr gut besucht!

 

vo.li.: Heike Nirschl (Präsidentin Zonta-Club), Thomas Haslinger (Zweiter Bürgermeister Landshut), Heidi Hartl (Präsidentin Soroptimist-Club), Francesca Schmidt (Referentin), Nadine Greck (Moderation)

Fotos: Rottensteiner

Offener Vortrag und Diskussion über digitalen Machtmissbrauch in Beziehungen

Der Zonta-Club Landshut und der Soroptimist-Club Landshut konnten Francesca Schmidt, eine der bekanntesten Expertinnen Deutschlands für die sozialen Gefahren im Internet, für einen Vortrag im Rahmen des Weltfrauentages gewinnen: die Referentin sprach über die Facetten des Machtmissbrauchs zwischen Beziehungspartnern in unserer digitalisierten Welt.

Etwa 240.000 Menschen wurden 2022 Opfer häuslicher Gewalt, so die Zahlen des Bundeskriminalamtes, davon zwei Drittel Frauen und Mädchen – besonders im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Dabei steigt nicht nur die Gesamtzahl, sondern auch die der Fälle digitaler Gewalt im häuslichen Bereich: um 57% in den letzten fünf Jahren.

Nach dem ausführlichen Grußwort des zweiten Oberbürgermeisters Thomas Haslinger besprach Schmidt, unterstützt von der Moderatorin Nadine Greck, in einem offenen Austausch mit dem Publikum die Risiken unseres digitalen Umfelds, von Mobbing über Hassrede und Stalking bis zur ungewollten Veröffentlichung privater Bilder.

Im Mittelpunkt des Abends standen Smart-Home-Technologien wie Überwachungskameras, intelligente Türschlösser, Sprachassistenzsysteme und auch das allgegenwärtige Smartphone – wer hat die Kontrolle über solche Systeme und wie werden sie zweckentfremdet? Die Referentin nannte neben unautorisierten Daten und Bildern im Internet auch vermehrte Sicherheitswarnungen und unerklärliche Aktivitäten oder Einschränkung der Nutzung privater Geräte als Hinweis auf die Möglichkeit des digitalen Machtmissbrauchs wie Überwachung, Standortverfolgung oder sogar Manipulation smarter Technik.

Die Folgen sind für die Betroffenen oft erheblich: Angst, Stress, Verlust sozialer Beziehungen, Depression und Angststörungen.„Privatsphäre ist ein grundlegendes Menschenrecht und Überwachung bestärkt oft bestehende Machtstrukturen und Ungleichheiten, auch und gerade in der privaten Partnerschaft!“

Im Anschluss entwickelte sich eine angeregte Diskussion mit dem Publikum im gut besetzten Salzstadel Landshut, besonders über die Möglichkeiten für Betroffene. Mehrere Fachleute der Landshuter Einrichtungen gaben Tipps und Hinweise auf die Optionen vor Ort, wie die beiden Landshuter Frauenhäuser, die Interventionsstelle L.I.S. und das Hilfstelefon für Frauen: „Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl und holen Sie sich Hilfe, am besten über ein anderes Telefon!“

Der Erlös des Abends kommt regionalen Projekten für Mädchen und Frauen zugute.




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